Schon immer fiel es mir leicht, verschiedene Blickwinkel auf eine Situation einzunehmen. In der Ausbildung liebte ich es, wenn wir in Rollenspielen ein Thema diskutieren konnten und vordefiniert war, welche Sichtweise wir einnehmen sollten für unsere Argumentation.

Diese Leichtigkeit verschiedene Blickwinkel einzunehmen, machte es oft aber schwer, eine klare Meinung zu etwas zu haben. Was aus der einen Sicht wie ein Ja schien, war aus der anderen Sicht wie ein Nein. Welche Meinung sollte ich nun kundtun? Ich konnte beide Sichtweisen nachvollziehen…

Später haben sich diese Blickwinkel erweitert. Schaue ich aus meinem irdischen Dasein auf eine Situation oder aus einem universellen Blickwinkel? Schaue ich nur diese aktuelle Situation an oder betrachte die Frage als Teil des grossen Ganzen? Antworten schien es immer weniger zu geben. Dafür einfach mehr Blickwinkel….

Und ja, ich liebe Puzzles. Leidenschaftlich habe ich immer grössere anspruchsvollere Puzzles gelegt. Heute interessiere ich mich mehr für das Puzzle des Universums. Welches Teil habe ich noch nicht erkannt, damit das Bild klarer wird? Und wie bei den Spielpuzzles scheint auch in unserem Leben oft ein Teil nirgends hinzupassen und man hat das Gefühl, da kam ein falsches Teil in die Kiste. Bis dann irgendwann die Verbindungsstücke da sind und damit verbunden das Aha-Erlebnis.

Ich weiss es noch nicht so genau. Es ist ein Prozess. Hier ein Blickwinkel, dort ein Blickwinkel. Vielleicht ist der Zusammenhang (auch für mich) erkennbar, vielleicht auch nicht. Aber irgendwann wird er vielleicht erkennbar.